1862 wurde der zweigeschossige Bau mit zwei dreigeschossige Eckbauten und einer laubenartigen Vorhalle errichtet.
Im spätklassizistischen Bahnhof befindet sich ein denkmalgeschützter Wartesaal mit Stuckdecken, der einst für Erzherzog Stephan von Österreich errichtet wurde. Erzherzog Stephan
residierte auf Schloss Schaumburg und wünschte sich einen repräsentativen Empfangsraum für seine zahlreichen, adeligen Gäste.
1991 wurde das Bahnhofsgebäude in die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz aufgenommen.
Seit Juni 2015 befindet sich das Gebäude in privatem Besitz.
Im Burgweg befindet sich das 1443 erstmals erwähnte "Judenhaus". Es ist ein in den Bering der mittelalterlichen Befestigungsanlage integrierter Mauerwerksbau. Der Westgiebel des Judenhauses wurde 1999-2000 durch eine Sicherungs-
maßnahme vor dem Einsturz bewahrt.
1319 wurde vom Erzbischof Balduin von Trier unterhalb der Schaumburg (auf der die mit ihm verfeindeten Herren von Westerburg wohnten) diese Trutzburg errichtet. 1321 wurde Balduinstein das Stadtrecht vom Kaiser Ludwig dem Bayern verliehen. Balduin übergab 1335 die Burg und das Amt an Dietrich von Staffel. Die Burg blieb Eigentum der Ritter von Staffel bis 1683.
1443 wurde die Niederburg gebaut und die Burg Balduin verlor zunehmend an Bedeutung. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde sie dennoch weiter ausgebaut. Doch im 17. Jahrhundert ließ sich der Verfall nicht mehr abwenden und 1648 erteilte der Trierer Kurfürst die Abbruchgenehmigung. Bereits 1680 waren nur noch die Mauern übrig.
Seit 1974 ist die Burg im Privatbesitz des "Freien Bildungswerkes Balduinstein e.V.".
"Der letzte Fährmann von der Lahn,
den letzten Groschen heut bekam
Von nun an schliesst die alte Lücke
in Balduinstein, die neue Brücke.“
Im März 1945 wurde die Stahlbogen-Brücke von 1903 von der Wehrmacht zerstört, um die amerikanischen Truppen auf ihrem Vormarsch zu stoppen. Knapp sechs Wochen nach der sinnlosen Zerstörung war der Krieg vorbei.
Der Balduinsteiner Martin Heil leistete bei Wind und Wetter einen Fährdienst mit seinem Nachen von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts, um Mensch und Tier sicher über die Lahn zu bringen. Eine Fahrt kostete 10 Pfennig. Erst am 25. April 1951 konnte die neue Spannbetonbrücke in Betrieb genommen werden. Aber auch deren Ende ist nun absehbar. Wahrscheinlich 2019 wird sie durch einen Neubau ersetzt.
Ihm und allen Fährleuten der Lahn wurde hier 1953 ein steinernes Denkmal gesetzt, um so den schwierigen Bedingungen, unter denen sie ihren Dienst taten, zu gedenken.
Das Rathaus wurde 1905 als villenartiger Putzbau mit Zierfachwerk erbaut und war einst die zentrale Poststation. Durch einen Wasserschaden, der beim Bau der Cramberger Schleuse entstand, wurde die ehemalige Lehrerwohnung in der alten Volksschule im Erdgeschoss nicht mehr bewohnbar. Also wurde das Rathaus von 1926 bis 1961 zur einer Lehrerdienstwohnung umfunktioniert.
Auch der Kindergarten und ein Allgemeinmediziner fanden vorübergehend ihren Platz im Rathaus. Nach Auflösung der Schule wurde die Gemeindebücherei dort untergebracht und der große Raum wurde zum Sitzungszimmer der Gemeindevertretung. 1989 erfolgte ein weiterer Umbau und die Post zog wieder ein.
Heute befindet sich im Erdgeschoss eine Tierarztpraxis, im 1. Stock der Sitzungssaal und das Bürgermeisterbüro. Der 2. Stock ist eine Wohnung.
Die katholische Kirche wurde 1776 errichtet, der Saalbau und die Laubenvorhalle stammen aus dem 18. Jahrhundert und der Chor aus dem 19. Jahrhundert.
Die erste Kapelle (Matthiaskapelle) war in der Burg Balduin. Sie wurde 1439 eingeweiht und hatte einen besonderen Zugang für die Balduinsteiner. 1565 erhob der Trierer Erzbischof Balduinstein zur selbstständigen Pfarrei und die Kapelle wurde zu einer Pfarrkirche. Doch im 18. Jahrhundert wurde der Wunsch nach einer eigenen und größeren Kirche im Dorf immer lauter. Die heutige Marienglocke stammt noch aus dieser Zeit. Der Bau der neuen Kirche begann und sie wurde 1776 geweiht. Aus dieser Zeit stammt noch die barocke Spiegeldecke und die Madonna.
Ein großer Brand vernichtete 1886 einen enormen Teil der Kirche und ihrer Ausstattung. Das gotische Chor (samt neugotischen Seitenaltären und einer Kanzel) wurde angebaut.
Am letzten Wochenende im August findet die Kirmes statt, zu Ehren unserer Pfarrkirche.
Der Portturm wurde um 1430 als Teil der Ortsbefestigungsanlage gebaut und diente als Wachturm. Sein Grundriss ist ein Achteck, die Höhe beträgt 17m bei einem Durchmesser von 8m. In dem Turm befinden sich drei Räume. Die Decken sind Kreuzgratgewölbe aus leichten Spitzbögen. Ein Zinnenkranz umgibt den Turm.
Der Eingang befand sich ursprünglich im dritten Geschoss, erst 1930 wurde eine Eingangstür in das erste Geschoss geschlagen.
Die Schaumburg ist ein dreiflügeliges Schloss auf einem Berggipfel. Die ehemals mittelalterliche Burganlage (erstmals 1197 erwähnt) wurde von 1850-1855 von Erzherzog Stephan von Österreich stark umgebaut. Die Ecktürme bestehen aus Basalt. Im Südosten wurde ein 42m hoher Turm errichtet, der einen Bergfried darstellen sollte. In Norden befindet sich eine Toranlage als Zugang zum Schloss.
Ursprünglich hieß sie "Schowenburg" oder "Schauenburg". Zahlreiche Besitzer wechselten:
12. Jahrhundert Grafen von Leinigen
1232 Gerlach I. von Limburg
1276 Haus Westerburg
1557 Haus Leinigen-Westerburg
1656 Peter Melander von Holzappel
1707 Anhalt Bernburg
1812 Habsburg-Lothringen
1847 Stephan von Österreich
1867 Haus Oldenburg
1888 Georg Viktor zu Waldeck-Pyrmont
1967 Wittekind zu Waldeck und Pyrmont
1983 Verkauf für 15 Mio DM samt Inventar & Ländereien
1990 Verkauf für 6 Mio DM
2012 Verkauf an die "Schloss Schaumburg GmbH"
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